Ressourcen und Weltbevölkerung: Keine Chance für "Weiter so!"

Ressourcen und Weltbevölkerung: Keine Chance für "Weiter so!"

Wir sind 8 Milliarden Menschen und verbrauchen so viel Energie wie 448 Milliarden unserer Vorfahren.

Seit die Menschen begonnen haben das Feuer für sich zu nutzen, verbrauchen sie mehr Energie als sie in Form von Nahrung zu sich nehmen müssten, um zu überleben. Dies sei ihnen vergönnt – schließlich müssen bereits unsere fleißig jagenden und sammelnden Vorfahren ihre bescheidene körperliche Grundausstattung kompensieren. Bis zur Industrialisierung liegt der tägliche Pro-Kopf-Verbrauch noch bei etwa 2,5 kWh. Danach wird das Leben für den Menschen zusehends bequemer und sein Energieverbrauch steigt im Durchschnitt auf 140 kWh.

Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung auf 8 Milliarden Menschen – und es werden von Tag zu Tag mehr. Bis 2040 dürften es bereits über 10 Milliarden sein.

Manch einer sagt sich da entspannt und optimistisch:

"Was soll's? Es ist doch genug Platz für alle da! Die eine oder andere Milliarde macht dem Planeten schon nichts!"

Für eine Milliarde mittelalterliche Bettelmönche träfe dies zweifelsohne zu! Allerdings sieht unsere Zukunftsvision gänzlich anders aus, wenn wir dem Rechenexempel Lebensstil und Energieverbrauch moderner Industrienationen zu Grund legen. Dann verbrauchen 8 Milliarden Menschen unserer Zeit nämlich so viel wie 448 Milliarden Jäger und Sammler – eine gewaltige Population, die es so nie hätte geben können. Denn so viel bewohnbarer Lebensraum stand und steht uns nicht zur Verfügung:

Die Erde hat 510 Millionen km², von denen rund 71 % mit Wasser bedeckt sind. Bleiben 147 Millionen km². Dividiert man diesen Lebensraum durch die 448 Milliarden Menschen vorindustrieller Zeit, denen unser heutiger Energieverbrauch entspricht, kommt man auf 3047 Menschen pro km² – oder auch 328 m² pro Person. Zum Vergleich: allein für die Ernährung eines durchschnittlich essenden Bundesbürgers werden derzeit über 1000 m² Ackerfläche benötigt. Hinzu kommt der Ressourcen-Verbrauch für Kleidung, Heizung, Einrichtung, Elektrizität, Mobilität und all die schönen Dinge, die unser modernes Leben so bequem machen. Diese energetische Überbevölkerung bzw. Überbeanspruchung endlicher Rohstoffe lässt sich nicht von der Hand weisen. Und sie lässt sich so nicht einfach fortsetzen.

Quelle: Bundeszentrale für politische Bildung: Entwicklung der Weltbevölkerung